Interview von Kaplan Jaimon mit einer rüstigen Hundertjährigen

Interview von Kaplan Jaimon mit einer rüstigen Hundertjährigen

Veröffentlicht am 16.03.2022
Autor: Pfarrei Hl. Sebastian

Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser!

Unser Leben ist ein Geschenk Gottes. Ein langes Leben ist ein unfassbares Geschenk von Gott.

Durch Zufall las ich letzte Woche folgenden Spruch:

„GESUNDHEIT ist der größte Reichtum.

LIEBE ist der kostbarste Schatz

und LACHEN die beste Medizin“.

Jetzt möchte ich Ihnen allen gerne Frau Maria Zirbel vorstellen, die vor kurzem ihren 100. Geburtstag feierte. Sie hat ihre Gesundheit durch viel Lachen und einer großen Liebe zu ihren Mitmenschen bereichert.

So wünsche ich Ihnen allen viel Spaß und gute Unterhaltung beim Lesen.

Wie sind sie zu ihrem Namen „Maria“ gekommen?

Eigentlich sollte ich IRENE heißen...

jedoch die Schwester meines Vaters, also meine Tante Maria, wurde meine Patin. Sie war eine gläubige Frau, die zeitlebens für mich ein großes Vorbild war. Zudem hatte mein Großvater auch mitzubestimmen: „Das Kind wird MARIA heißen!“

Wie ist ihre Frömmigkeit zur Gottes Mutter Maria?

Da ich am 8. Dez. geboren wurde, war auch mein Namenstag am Fest der UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS MARIENS!

Bis auf den heutigen Tag bete ich bei vielen Anliegen zur Gottesmutter Maria.

Können sie uns etwas über ihre Kindheit und Jugend erzählen?

Auf einem Bauernhof bin ich mit sechs Geschwistern in einer harmonischen Familie aufgewachsen. Mit Respekt und Liebe denke ich heute noch gerne an meine Eltern. Wir Kinder mussten früh mit anpacken. Einen Kindergarten gab es damals nicht; wir spielten im Feld oder auf dem Hof,... bekamen spielerisch beigebracht, wie man der Mutter zur Hand ging!

Während der Kriegsjahre mussten die Brüder als Soldaten in den Krieg, ich war meinem Vater eine treue Helferin. Aber ich hatte trotzdem eine schöne glückliche Jugend!

Wie wurde zur damaligen Zeit der Glaube in der Familie und in der Gemeinde gelebt?

Drei Mal wöchentlich war Schulmesse; sonntags in der Frühe gingen meine Eltern, Juliana und Martin Müller, zur Messe und um 10 Uhr, wir Kinder. Vor den Mittagsmahlzeiten war immer ein anderer meiner Geschwister am Vorbeten.

Wir wurden gelernt, dass wir die Leute in unserer kleinen Gemeinde grüßen. Insbesondere den Schullehrer und den Bürgermeister.

Ganz wichtig aber war es aber zum Herrn Pfarrer „GRÜß GOTT, HERR PFARRER" zu sagen!

Haben sie einen Rat für die Jugendlichen und jungen Familien in der heutigen Zeit?

Ich weiß, dass sich die Zeiten geändert haben; aber den Kindern und Jugendlichen geht es heute zu gut - - hoffentlich bleibt es so!!!

Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass bei Ängsten und in der Not, wieder angefangen wird zu beten!

Was ist ihr Lieblingsgebet?

In meiner Kindheit hat mich meine Großmutter, Katharina Müller, das Abendgebet gelernt, das ich bis zum heutigen Tag, jeden Abend bete.

Bevor ich mich zur Ruh‘ begeb’, zu dir o Gott mein Herz ich heb‘.

und sage DANK für jede Gabe, die ich von dir empfangen hab.

Und hab’ ich heut’ missfallen dir, so bitt‘ ich dich verzeih es mir.

Dann schließ‘ ich froh die Augen zu, es wacht ein Engel wenn ich ruh‘.

Maria liebste Mutter mein, o lass mich dir empfohlen sein.

Dein Kreuz oh Jesus schütze mich, vor allem Bösen gnädiglich.

In deine Wunden schließ’ mich ein, dann schlaf‘ ich sicher keusch und rein.

Morgens ab und zu GEGRÜSSET SEIST DU MARIA

Haben sie ein besonderes Geheimnis (Rezept) für Ihr langes Leben?

Entscheidend für ein langes Leben ist:

Ein starker Glaube, Zufriedenheit und Kontaktfreudigkeit

sowie ein harmonisches Familienleben.

Jeden Tag danke ich dem lieben Gott, dass ich hier im Haus mit den Kindern leben darf.

(Erst im hohen Alter gab es am Abend einen Ouzo)

Das Leben, nur ein Augenblick, soviel gescheh‘n — so weit zurück.

Ich nehm’ es hin in DANKBARKEIT und denk‘: die Jahre sind ein Gottgeschenk!

Dankbar rückwärts — mutig vorwärts - gläubig aufwärts

Was ist ihr Pfälzer Lieblingsessen?

Mittwochs machte meine Mutter Nudeln und freitags gab es Dampfnudeln. So sind die Dampfnudeln, - die ich letztes Jahr noch selbst machen konnte - bis heute noch mein Pfälzer Lieblingsessen. Heute gibt es Weinsoße dazu; früher Vanillesoße!

Was ist ihr Pfälzer Lieblings-Spruch?

Vermutlich habe ich das von meinem Vater übernommen,

der damals schon gerne „ALLA HOPP“, sagte! Bei ihm musste alles zack, zack gehen, so wie bei mir!!! Leider heute nicht mehr!!!

Vielen herzlichen Dank Frau Maria Zirbel mit ihrer Familie Arnold aus St. Maria Rödersheim, weil Sie unsere Gemeinde ein tolles Interview gegeben haben.

Nochmals ein herzliches Vergelt`s Gott.

Ihr Kaplan Jaimon Vaniyapurackal und Ihr Pastoralteam der Pfarrei Hl. Sebastian