Pfarrei Heiliger Sebastian erlebt Digitalisierungsschub

Pfarrei Heiliger Sebastian erlebt Digitalisierungsschub

Veröffentlicht am 08.05.2020
Autor: Andrea Clemens

Die Corona-Krise mit all ihren Einschränkungen persönlicher Kontakte sorgte in der Pfarrei Heiliger Sebastian mit den Kirchengemeinden St. Michael Dannstadt, St. Cäcilia Schauernheim, St. Peter Hochdorf, St. Medardus Mutterstadt und St. Leo Rödersheim-Gronau für einen Digitalisierungsschub.

Eine ungeahnte Dynamik und Kreativität hinsichtlich Kommunikation und Glaubensvermittlung führten zu einer Forcierung und Akzeptanz der Nutzung moderner Medien wie Homepage, Newsletter, WhatsApp, Videokonferenzen sowie Übertragung von Gottesdiensten, aber auch Rückbesinnung auf christliche Ursprünge wie Hausgottesdiensten und damit zu einer ganz neuen kommunikativen Intensität. Das berichten Pfarrer Michael Hergl und Pfarreiratsvorsitzender Hans Beck. „Dabei bringen sich Gemeindemitglieder noch stärker als sonst mit all ihrem Wissen und speziellen Fähigkeiten ein“, freuen sich beide.

So hätte der Kinder- und Jugendverband „JUNGE KIRCHE“ mit dem „Quarantäne Survival Kit“ und dem „Gottesdienst aus der Tüte“ ganz neue Formate entwickelt, und die Kindertagesstätten der Pfarrei hielten über Newsletter und Homepage Kontakt zu ihren Eltern, gäben Anregungen für kreative Beschäftigungen in der Familie. „Damit möchten wir den Familien signalisieren: ,Auch ihr seid Teil der Gemeinde‘“, so Hergl. Den Newsletter hätten mittlerweile 200 Personen abonniert und sei auch über die Homepage www.hl-sebastian.de abrufbar. „Wir rufen auch dazu auf, ihn auszudrucken und an Menschen zu verteilen, die nicht über die entsprechenden technischen Möglichkeiten verfügen“, so Beck.

Dabei sei man überrascht gewesen, welch positive Re-sonanz die Übertragung von Gottesdiensten gerade auch bei älteren Menschen hervor-gerufen habe. „Ich habe noch nie so viel Rückmeldung auf Gottesdienste erhalten“, staunt Pfarrer Hergl. Die Gemeinde-mitglieder würden immer wieder hervorheben, wie schön es sei, einen Gottesdienst aus der eigenen Gemeinde mit einer vertrauten Stimme zu hören und zu sehen. So seien etwa 85 Teilnehmer beim Livestream dabei, und der Link des Videoportals YouTube auf der Pfarrei-Homepage würde permanent mehrere 100 Mal aufgerufen. Sogar der Live-Chat während des Gottesdienstes erfreue sich großer Beliebtheit und würde eifrig genutzt. 

Pfarrer und Pfarreiratsvorsitzender sehen in dieser Entwicklung Chancen und Möglichkeiten der Glaubensvermittlung für die Zukunft – sowohl für Menschen, die aus körperlichen Gründen nicht mehr aktiv am Geschehen in der Gemeinde teilnehmen könnten, als auch zum Ansprechen weiterer Zielgruppen. So sollen die neuen Angebote Newsletter und Live-Übertragung von Gottesdiensten auch in Zukunft beibehalten werden, wobei über eine Verzahnung mit dem gedruckten Kirchenblatt „Sebastianusbote“ sowie Übertragungen auch aus den anderen Kirchen der Pfarrei noch nachgedacht wird.  (acl)

Dieser Artikel erschien in "der pilger " Ausgabe Nr. 19 vom 10. Mai 2020