Dankesbrief von Schwester Benigne 2018

Dankesbrief von Schwester Benigne 2018

Veröffentlicht am 21.08.2018
Autor: Sr. Bengine Kerber CPS

Meine lieben Angehöriger, Freunde und Wohltäter

Nach einigen Monaten seit meinem letzten Brief, möchte ich Euch wieder einen lieben Gruß senden. Mein Wunsch ist es, dass es Euch allen gut geht. Es freute mich zu hören, dass ihr Frühling hattet, und dass auch der Sommer nicht an der Sonne spart, wenn es auch sehr trocken ist. Wir hier sind jetzt in der kalten Zeit, und keiner geniert sich, zwei oder gar drei Westen zu tragen, denn bei 14 Grad im Haus ohne Heizung, fühlt man sich ordentlich kalt. Man kann sich aber kaum warm kleiden, ohne an die vielen Menschen in Kenia zu denken, die durch Überschwemmungen heimatlos geworden sind und nichts oder nur wenig retten konnten. Aber da es einmal unmöglich ist, allen Menschen in Not zu helfen, kann man nur hoffen, dass sich Organisationen für sie einsetzen.

Umso mehr freue ich mich, dass wir durch fortdauernde Hilfe unserer lieben Wohltäter und von Sternsingern bisher vielen jungen Menschen zum Erreichen ihres Lebenszieles helfen konnten. Einer davon ist Stephan Muli, der vor drei Wochen, d. h. am 23. Juni, zum Priester der Pallottiner geweiht wurde. Ich kannte ihn bereits als kleinen Jungen, als er seinen fast blinden Großvater jeden Morgen zur hl. Messe brachte. Nach seiner ersten hl. Kommunion wurde er Messdiener und vertrat diesen Dienst treu während all seiner Volksschuljahre. Als er das achte Schuljahr mit gutem Examen abschloss und die Sekundarschule besuchen sollte, fehlte der Familie das Schulgeld. Als Katechistin ihrer Pfarrei, erhielt die Mutter monatlich nur eine kleine Unterstützung, während ihrem Mann, der ein guter Chauffeur war, jeder Arbeitsplatz wegen seines Trinkens gekündigt wurde und er somit seine Familie von sechs Kindern in keiner Weise unterstützte. Darum kam die Mutter und bat uns, ihren Sohn in die Liste der Notdürftigen aufzunehmen. So konnte Stephan die Sekundarschule besuchen, wo er ein sehr fleißiger Schüler war und wir niemals eine Klage über ihn hörten. Darum war niemand überrascht, als er nach der Sekundarschule bei den Pallottinern eintrat, um dort das Studium zum Priestertum zu beginnen. Es tat mir leid, dass am 23. Juni meine Vorgesetzten mir nicht erlaubten an der Priesterweihe teilzunehmen, weil sie befürchteten, dass die Feier der Weihe von acht Priestern zu anstrengend für mein Alter von neunzig Jahren wäre. Dafür kam Stephan aber die folgende Woche, eigens um Dank zu sagen und bei uns die hl. Messe zu feiern. Danach musste sich natürlich das obige Foto ergeben.
Leider müssen manche Schüler nach der Berufsausbildung sehr lange auf eine gute Anstellung warten. Einer davon arbeitete für eine Versicherungsgesellschaft. Er bekam kein Gehalt sondern nur eine Rate, wenn er einen neuen Kunden brachte. Sein Einkommen war darum so klein, dass er kaum genug für seine Miete, Transport und Lebensunterhalt hatte. Anfang dieses Monats berichtete er mir, dass er für eine Zeit sein Glück mit Drogen versucht hatte, dass er aber die Drogen wieder aufgegeben habe und nun zwei Burschen helfen würde, ebenfalls von den Drogen los zu kommen. Ich bitte Euch darum, mit uns auch für die Jugendlichen zu beten, dass sie nach Abschluss der Ausbildung eine Arbeit bekommen.
Ich danke Euch nochmals ganz herzlich für Eure bis jetzt geschenkte Hilfe und empfehle Euch weiterhin unser Hilfswerk. Seid in all Euren eigenen Anliegen, die wir mit unserem Gebet unterstützen, Gott empfohlen und herzlich gegrüßt von Eurer    `

Sr. Bengine Kerber CPS

Ich danke Ihnen sehr herzlich für die erneute Spende, die Sie durch Ihren Fleiß erarbeitet haben. Der Herr möge Ihnen seien reichen Lohn geben. Bleiben Sie gesund.